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Das Kosmogramm – das Horoskop

 

Was ist das denn nun überhaupt – ein HOROSKOP oder: Kosmogramm ?

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Das Kosmogramm ist das Abbild des Sternenhimmels, insbesondere der Planeten und Tierkreiszeichen beim Augenblick der Geburt eines Menschen bezogen auf dessen Geburtsort. Lange haben Astrologen darüber diskutiert, ob nicht das Zeugungs-Kosmogramm (ein philosophischer Ansatz) eines Menschen genauso wichtig oder gar wichtiger ist. Der Astrologe – die Astrologin – von heute berücksichtigt das „astrologische Zeugungsdatum“ genauso wie die Geburtsdaten der Eltern.

Am Sternenhimmel gibt es feste Punkte, die ihre Position zueinander nie ändern. Diese Punkte werden deshalb Fixsterne genannt, z.B. sind Sirius, der Rigel, die Spica gut sichtbare (Fix-) Sterne. „So etwas wie Abermillionen von Sonnen …“ wurde es mir in der Sternwarte Erkrath erklärt. Jedoch ein paar ‘Lichter’ (also leuchtende Punkte am Sternenhimmel) ändern ihre Position ständig, sie werden deshalb Wandelsterne genannt (z.B. Venus, Mars, Jupiter) und sind – wie wir heute wissen – ebenso Planeten wie unsere Erde.

Diese Planeten zusammen mit Sonne und Mond durchlaufen den Sternenhimmel in einem begrenzten Bereich, immer in der Nähe der scheinbaren Sonnenbahn. Die dortigen Sternbilder – in den Mythologien der alten Völker als Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, usw. beschrieben – geben den Tierkreiszeichen, wofür der Astrologe sich interessiert, ihren Namen. Der Tierkreiszeichenring beginnt dabei – im Gegensatz zu den Sternbildern – genau am sogenannten Frühlingspunkt, also dort wo die Sonne am Frühlingsbeginn steht.

Da die Sonne, der Mond und die Planeten ihre Position in den Tierkreiszeichen und damit auch zueinander täglich ändern und sich das ganze Himmelsgewölbe in 24 Stunden einmal um seine Achse dreht, und überdies der Sternhimmel an verschiedenen Orten verschieden aussieht, ist das Kosmogramm zweier Menschen nie gleich, es sei denn sie wurden am gleichen Ort und zur genau gleichen Zeit geboren. Eigentlich müßten die „zwei gleichen“ Menschen auch zur selben Zeit gezeugt sein.

Sie merken schon, dass es weder zwei gleiche Menschen noch   zwei gleiche Kosmogramme gibt. In den Anfängen unseres Jahrhunderts stritten sich Astrologen noch darüber, ob der Zeitpunkt des Kopfaustritts oder des Abnabelns für die Zeitpunkt-Beurteilung eines Kosmogramms entscheidend ist. Wenn man nun aber einmal darüber nachdenkt, dass der Vorgang der Geburt volle 15 (fünfzehn) Stunden dauert, dass alle, die mit der damit verbundenen Arbeit befaßt sind, sich bemühen, zwei  Leben zu erhalten, erkennt man leicht nicht nur dass, sondern auch WARUM die in Kliniken oder von Hebammen festgehaltene sog. „standesamtliche“ Geburtszeit von der durch den Astrologen während einer vertraulichen astrologischen Stellungnahme anhand der vom Individuum erlebten Krankheits- und Unfallverläufe und sonstiger Lebensdaten ermittelten „astrologisch korrigierten“ Geburtszeit abweichen kann. Das zum Beispiel ist der Grund dafür, dass ich verschiedene Hilfs-Kosmogramme anlege (u. a. auch eines über die „kosmische Geburt“ nach Kündig) um die Verhaltensformen des Klienten besser zu verstehen. In diesem Punkt bin ich mir völlig einig mit Herrn Lutz, der in seinem wunderbaren Vortrag zum Thema Sonnengleichung während des Kongresses der beratenden Astrologen der DAU Ende Sept. 93 ausgeführt hat, dass es sehr  wohl einen deutlichen Unterschied zwischen der biologischen und der astrologischen Geburtszeit geben muß. Als Ergänzung zu diesem Vortrag hätte meine Auffassung gut gepaßt: Nach meiner Erfahrung nämlich sollte der/die beauftragte AstrologIn nicht versuchen, den „einzig richtigen“ Direktionsschlüssel zu finden (wohl Dutzende von Direktionsideen haben eine Abweichung von weniger als 60 Gra€inuten, da lobe ich mir den Naibod oder die Bibelregel). Genau so, wie man durch Unfall-Zeit-Angaben etc. den „Körperlichen Direktionsschlüssel“ finden kann, so kann man einen „Bewußtseinsschlüssel“ oder einen „Spiritualitäts-Schlüssel“ finden, wenn man sich die Zeit dafür nimmt. Die tadellose Fleiß- und Forschungsarbeit von Herrn Lutz wird mich bestimmt weiter inspirieren. Die astrologisch korrigierte Geburtszeit ist Grundlage jeder astrologischen Arbeit, wenn Sie denn für den Klienten sinnvoll sein soll.

Die allgemein übliche Frage nach dem Tierkreiszeichen, in dem man geboren worden ist, erbringt nur den Stand der Sonne in einem bestimmten Zeichen und spiegelt damit keinesfalls die unendliche Vielfalt eines Kosmogramms wieder.

Vielmehr resultiert die – Pardon! – laienhafte Frage nach dem Tierkreiszeichen aus dem allgemeinen Interesse, das die Presse in Gang brachte. 1914 gab es gegen Miß Adams (1865-1932) in Amerika einen Strafprozeß wegen „Wahrsagerei“. Die Parkers schreiben in ihrem Buch „Astrologie – Ursprung – Geschichte – Symbolik“, dass man ihr ein anonymes Kosmogramm zur Beurteilung gab. Nach der Kenntnisnahme ihrer Interpretation erklärte der Richter, das Kosmogramm sei das seines Sohnes gewesen und sie habe ihn in allen Punkten richtig beurteilt. In seinem Urteil sagte er, sie habe die ‘Astrologie zur Würde einer exakten Wissenschaft erhoben’ und sprach sie frei.

Auf unserem Kontinent leistete H. Naylor (1889-1952) 1930 Pionierarbeit. Er wurde vom Herausgeber des Sunday-Express beauftragt, das Kosmogramm der neugeborenen Prinzessin Margret Rose zu stellen. Er sagte die ungeheuer wichtigen Vorgänge voraus, die 7 Jahre später zur Thronbesteigung ihres Vaters Georg VI. führten.

N o c h   bedeutender für die Verbreitung der Astrologie war aber ein weiterer Artikel, den der Herausgeber bei Mr. Naylor für die nächste Woche bestellte. Darin erwähnte N. eine mögliche Gefahr für die britische Luftfahrt. Am Tage der Veröffentlichung verunglückte das Luftschiff R-101 in Nordfrankreich.

Naylor wurde über Nacht berühmt. Seitdem konnte es sich keine Zeitung oder Zeitschrift mehr leisten, auf eine Sonnenzeichen-Spalte zu verzichten. Leider hat die dauernde Ausrichtung auf das Sonnenzeichen der Astrologie erheblichen Schaden zugefügt. Selbst Leute, die sich für intelligent und kritisch halten, stehen oft genug unter dem Eindruck, dass die Astrologen seriöse Charakteranalysen nur auf diesen Aspekt des Kosmogramms abstellen. An dieser unsinnigen Auffassung ist weder die Astrologie noch die Astrologen schuld. J


Was ist denn nun ein „Kosmogramm“ ?

Wenn eine Person ihr persönliches Kosmogramm möchte, dann ist an erster Stelle eine Berechnung der Gestirnsstände für die genaue Geburtszeit und den exakten Geburtsort nötig. Ohne Computer sind dafür umfangreiche Berechnungen und dicke Nachschlagewerke erforderlich.

Auch professionelle Astrologen scheuen diesen Aufwand. Hier hilft der Computer, weil er vieltausen€al schneller als der Mensch die nötigen Berechnungen durchführt und sie auflistet. Auf der Grundlage der Berechnung des Kosmogramms folgen die weiteren Schritte. Wer gern in Bildern denkt, möge sich ein Theaterbühnenbild vorstellen, auf dem sich Haupt-, Nebendarsteller und reitende Boten bewegen. Auch im Theater agieren nicht alle Mitwirkenden auf einmal, sondern nach Regiebuch und Rollenverständnis …

Bezogen auf das Kosmogramm-Bild würde ein Astrologe sagen: Sie (die Sternsymbole in uns) agieren je nach dem wie sie (durch Transite oder ähnliche „Hilfs-Kosmogramme“) bestrahlt (begleitet) sind.

Anders ausgedrückt:

Ein Kosmogramm kann auch wie eine Art Fahrplan verstanden werden. Dort werden ja auch die günstigsten Anschlüsse (Zeitqualität!) gezeigt. Kopf, Plan und manchmal eben auch das Portemonnaie entscheiden, ob wir mitfahren oder nach einem anderen Zug suchen, d. h. einer anderen Zeitqualität entgegenstreben. Bei näherem Hinsehen dürfte jedem klar werden, dass wir zwar durchaus ohne Fahrplan Bahnreisen unternehmen können, aber es ist doch wohl klar, dass wir viel vergebliche Zeit unter ungemütlichen Bedingungen auf zugigen Bahnhöfen und mit schlechter Verpflegung verbringen, wenn wir den Fahrplan nicht zur Kenntnis nehmen.

Als erstes erstellt man eine Auswertung des Kosmogramms nach astrologischen und kosmobiologischen Regeln. Hierbei wird der ‘kosmische Zustand’ von Planeten, Zeichen und Häusern beurteilt.

Darauf folgt die Deutung, eventuell die Metagnose und die Prognose. Bei einer Partnerschafts-Analyse muß zusätzlich zu den zwei einzelnen noch das gemeinschaftliche Kosmogramm (Combine oder Composit) zur Deutung herangezogen werden.

Auch die Auswertung eines Kosmogramms und seine Deutung ist sehr zeitaufwendig und erfordert vom Astrologen eine umfangreiche Kenntnis der Bedeutungen der einzelnen Elemente eines Kosmogramms.

In der Praxis bedeutet dies eigentlich, dass ein Astrologe viele Deutungswege beherrschen sollte, damit er seinem Auftrag gerecht werden kann und er sich bei der Gewichtung auf seine Intuition und sein Wissen verlassen kann. Auch hier, bei der Gewichtung, kann der Computer viel Arbeit und Zeitaufwand abnehmen und Beurteilungsfehler  vermeiden helfen.


 

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